Energiewende: Ohne Worte

Man muss eigentlich nichts mehr dazu schreiben. Die Fakten sprechen für sich und das Schweigekartell schweigt. Ich habe schon vor einem Jahr die Zusammenhänge erklärt und will das nicht wiederholen. Immer wieder im Herbst zeigt sich in allergrößter Klarheit, dass die deutsche Energiewende eine Luftnummer ist. 

Wie die Abbildung 1 zeigt, brauchte man heute, am 1. Dezember mittags, bei einem Stromverbrauch von über 75 Gigawatt 63 Gigawatt aus konventionellen Kraftwerken. Alle Erneuerbaren zusammen kamen auf geradezu lächerliche zehn Gigawatt, weil die Sonne nicht schien und der Wind nicht wehte. Zur Erinnerung: Die größten Kohlekraftwerke in Deutschland liefern etwa 4 Gigawatt, große Kernkraftwerke weltweit etwa 2 Gigawatt; die größte Kernkraftanlage der Welt in Japan über 8 Gigawatt.

Abbildung 1

Schaut man in die Zukunft, die von Agora/Energiewende gemalt wird (Abbildung 2), sieht es noch viel schlimmer aus: Wenn bei einem Anteil der Erneuerbaren von 68 Prozent so wenig die Sonne scheint und so wenig Wind weht wie heute, braucht man – bei einem laut Schätzung von Agora dann weit höherem Verbrauch – sage und schreibe 85 Gigawatt „Residuallast“, wie es so schön heißt.

Abbildung 2

Wer diese gewaltige „Residuallast“ schultern soll, wenn es keine Kernkraftwerke mehr gibt und die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, weiß offenbar niemand. Es wird aber auch niemand gezwungen, dazu Stellung zu nehmen – das ist der eigentliche Skandal.