Ist der Deutschlandfunk (DLF) ein Funk aus Deutschland oder ein Funk für Deutschland? Manche Leute sagen gar „Deutscher Staatsfunk“ dazu. Das halten Sie für übertrieben?
Hören Sie sich doch bitte einmal den folgenden Kommentar über den „Vertrauensverlust“ bei US-Statistiken aus dem Deutschlandfunk an, auf den mich ein Leser dankenswerterweise aufmerksam gemacht hat (dauert nur drei Minuten)! Es ist wirklich schlimm. Überall auf der Welt mischen sich die Politiker in die Bereitstellung der amtlichen Zahlen ein. In China ist das sowieso der Fall, in Griechenland war es vor der Krise so, in Argentinien gab es das, als die Sozialisten an der Regierung waren, jetzt greift Donald Trump in den USA in die Statistik ein, hat eine ranghohe Mitarbeiterin entlassen und einen seiner Spezies auf die Stelle gehievt.
Unerhört. Jörg Krämer, der Lieblingsinterviewgast aller deutschen Wirtschaftsredaktionen darf mit extrem seriösem Unterton ins Mikrophon sagen, dass zuverlässige statistische Daten unglaublich wichtig sind, weil sie die Basis für alle Prognosen und für die Wirtschaftspolitik bilden.
Danach kommt die Aufzählung all der schrecklichen Statistik-Sünder dieser Welt – doch der aufmerksame Zuhörer wartet vergebens: Die Tatsache, dass gerade aufgedeckt wurde, dass alle Prognostiker in Deutschland und die gesamte Wirtschaftspolitik vom Statistischen Bundesamt höchstpersönlich dreieinhalb Jahre lang massiv in die Irre geführt worden sind, das will der Hörer des DLF dann doch nicht wissen. Es würde ihn schließlich gewaltig verwirren und womöglich sogar der AfD in die Hände spielen. Statistik ist ein tolles Thema, doch der Funk für Deutschland will auf keinen Fall zu denen gehören, die das unerschütterliche Vertrauen der Deutschen in die deutsche Statistik erschüttern.