Trump und Musk: Es ist genauso gekommen, wie vorhergesagt

Am 12. Dezember 2024 erschien in der Berliner Zeitung ein Artikel von Patrick Kaczmarczyk und mir, der mit dem folgenden Abschnitt endete: 

„Für die USA nehmen wir jede Wette an, dass der Versuch der libertären Ideologen, die sich um Trump versammelt haben, mit restriktiven Maßnahmen die Wirtschaft zu sanieren, innerhalb weniger Wochen scheitern wird. Die amerikanische DNA und insbesondere die von Donald Trump verlangen nach Wachstum. Das gibt es aber, folgt man der Logik und nicht neoliberalen Gefühlsausbrüchen, nur dann, wenn der Staat sich auch weiterhin in Form steigender Verschuldung massiv engagiert (wie hier gezeigt). Donald Trump wird das sehr schnell verstehen und Elon Musk vor die Tür setzen, wenn der versucht, den Erfolgsgaranten Staat aus dem Spiel zu nehmen.“

Leider hat niemand gegen uns gewettet. Denn nun hat Trump seinen „Liebling“ Elon Musk gefeuert. Es geht sogar so weit, dass Musk nun aktiv Stimmung gegen Trumps Steuersenkungen macht. Musks „Kill the bill“ ist schon ein starkes Stück, nachdem die beiden monatelang so getan hatten, als passe kein Blatt Papier zwischen sie. 

Doch es war klar, dass es so kommen musste. Libertäre wie Musk hassen den Staat und ganz besonders die Möglichkeit (oder die Notwendigkeit) des Staates, sich zu verschulden. Wenn Musk vor dem Bankrott des amerikanischen Staates warnt, folgt er nur seinen libertären Einflüsterern, die nichts im Sinn haben, als den Staat auf eine Nachtwächterrolle herunterzufahren. 

Das bedeutet keineswegs, dass ich das Trumpsche Steuer-Gesetz gutheiße. Ganz im Gegenteil. Aber es wird nicht an der Finanzierung scheitern und von einer Pleite der USA zu reden, ist immer noch unverantwortlich. Setzt man die großen Zahlen, mit denen Medien wie der Spiegel um sich werfen, in Beziehung zur amerikanischen Wirtschaftsleistung, ist die ganz große Dramatik schnell verschwunden (wie hier zuletzt gezeigt).